Außenansicht der Therapiehalle des Gemeinschaftskrankenhauses bei Nacht.
Neugeborenes umgreift den Finger seiner Mutter
Notaufnahme am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke
Fotoaufnahme vom Gemeinschaftskrankenhaus
Ärzte der Abteilung für Neurochirurgie während einer Operation.
Unser Anmeldebereich der Abteilung für Neurochirurgie
Kunsttherapie am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke

Kampf gegen Keime

Ausstellung im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke

Keime, gegen die mehrere Antibiotika nichts mehr ausrichten können, werden multiresistente Erreger genannt. Sie unschädlich zu machen, ist besonders schwierig. Seit den 1990er-Jahren ist es zu einer deutlichen Zunahme dieser Multiresistenzen gekommen. Die Medizin reagiert auf diese große Herausforderung mit einer Doppelstrategie: Sie forscht nach neuen, effektiven Antibiotika und sie verbessert kontinuierlich die Hygienestandards, die die Übertragung von Keimen unterbinden und davor schützen, dass Krankheiten ausbrechen.

Mit einer Ausstellung macht das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke nun vom 10. bis zum 26. November 2015 auf das Thema Hygiene aufmerksam. In der Eingangshalle des Krankenhauses erhalten Besucher und Patienten Informationen zu Bakterien, Infektionskrankheiten und schützende Hygienemaßnahmen. Unter anderem wird veranschaulicht, welche Rolle Bakterien für die Evolution und für das menschliche Immunsystem spielen, in welchen Fällen sie Krankheiten auslösen können und wie die Wissenschaft sie erstmalig entdeckt hat. Die Ausstellung stellt die medizingeschichtliche Bedeutung von Antibiotika heraus, thematisiert aber auch die Probleme der heutigen Behandlung in Krankenhäusern aufgrund von antibiotikaresistenten Krankheitserregern, gegen die mindestens ein gängiges Antibiotikum nicht länger wirkt, da die Erreger Abwehrstrategien entwickelt haben. Weil das Desinfizieren der Hände eine zentrale Schutzmaßnahme ist, um die ungewollte Verbreitung krankmachender Keime in Krankenhäusern zu verhindern, gehört zu der Ausstellung auch ein freiwilliger Selbsttest. An einer Infosäule können sich alle Interessierten mit einer Testflüssigkeit die Hände desinfizieren und dann unter einer speziellen UV-Lampe kontrollieren, ob sie das Testmittel korrekt und flächendeckend aufgetragen haben.

Die umgangssprachliche Bezeichnung von multiresistenten Erregern als „Krankenhauskeime“ ist irreführend: Sie kommen nicht nur aus dem Krankenhaus, sondern
gelangen auch von außen dort hinein. Viele Patienten, Besucher und Mitarbeiter tragen solche Keime am Körper, ohne zu erkranken – erst bei Risikopatienten mit  geschwächtem Immunsystem können sie Infektionen auslösen. Jedes Krankenhaus hat ein eigenes Expertenteam, um seine Hygienestandards zu überprüfen und zu verbessern: die Hygienekommission. Darin sitzen auf Hygiene spezialisierte Ärzte und Pfleger, aber
auch Apotheker, für Umbauten verantwortliche technische Leiter und weitere Fachleute.

Die landesweite Hygiene-Initiative „Gemeinsam Gesundheit schützen. Keine Keime. Keine Chance für multiresistente Erreger“ wurde initiiert von der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, dem Dachverband der 370 Krankenhäuser in NRW. Die Initiative hat das Ziel, die Öffentlichkeit über multiresistente Erreger, Krankenhaushygiene und Infektionsschutz aufzuklären. Die Wanderausstellung ist in über 180 Krankenhäusern zu sehen. Alle Ausstellungsorte und -termine sind auf der Website www.keine-keime.de veröffentlicht.

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