Außenansicht der Therapiehalle des Gemeinschaftskrankenhauses bei Nacht.
Neugeborenes umgreift den Finger seiner Mutter
Notaufnahme am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke
Fotoaufnahme vom Gemeinschaftskrankenhaus
Ärzte der Abteilung für Neurochirurgie während einer Operation.
Unser Anmeldebereich der Abteilung für Neurochirurgie
Kunsttherapie am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke

Kapselkamera reist durch den Verdauungstrakt und spürt Blutungsquellen auf

Eine kleine Kamerakapsel sendet Fotos aus dem Inneren des Körpers - und ein*e Ärzt*in wertet die Bilder aus, um zum Beispiel einer bis dahin unbekannten Blutungsquelle auf die Spur zu kommen. Die Kapselendoskopie macht es möglich, schmerzfrei und einfach.

Er wertet die Bilder aus dem Körperinneren am Rechner aus und kann so Polypen, Tumore oder andere mögliche Blutungsquellen im Dünndarm aufspüren: Lukas Andrea, Leitender Gastroenterologe am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke.

Einblicke in den menschlichen Körper: Die Pill-Cam liefert hochauflösende Videos aus dem Dünndarm.

HERDECKE. Hochauflösende Fotos aus dem Inneren des Körpers, gesendet von einer kleinen Kamera, die in einer Kapsel durch den Körper reist: die Kapselendoskopie macht es möglich. Seit einiger Zeit schon ist dieses Verfahren der Goldstandard für Untersuchungen des Dünndarms. Jedoch kennen viele Patient*innen diese praktische und schmerzfreie Möglichkeit noch nicht.

Blutungsquellen im Dünndarm auf der Spur

Im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke wird die Kapselendoskopie bei stationären Patient*innen eingesetzt, bei denen zum Beispiel eine unklare Eisenmangelanämie vorliegt und eine chronische Darmblutung vermutet wird. Wenn eine Magen-Darm-Spiegelung keine Erkenntnisse auf eine Blutungsquelle, etwa eine Entzündung oder eine Angiodysplasie (Gefäßfehlbildung), liefert, kommt die Kamerakapsel zum Einsatz. „Mithilfe der Kapsel können wir die rund vier Meter Dünndarm untersuchen, die wir bei einer  Magen- oder Darm-Spiegelung nicht einsehen können“, erklärt Lukas Andrae, Leitender Gastroenterologe. „Die kleine Hightechkamera wird von dem Patienten einfach geschluckt und durch die Darmperistaltik weitertransportiert. Sie hat einen integrierten Sender und ein Blitzlicht und macht etwa zwei Fotos pro Sekunde – die Bildfrequenz hängt davon ab, wie schnell sich die Kapsel durch den Darm bewegt“, so Andrae weiter. Auf diese Weise entsteht ein hochaufgelöstes Video, bei dem die Ärzt*innen eventuelle Läsionen, Polypen oder Tumore erkennen und lokalisieren können.

Untersuchung ist schmerz- und stressfrei

Für die Patient*innen ist die Untersuchung schmerz- und stressfrei. Einzig das Schlucken der Kamerakapsel empfinden einige Menschen als unangenehm. In diesen Fällen kann die/der behandelnde Ärzt*in sie auch endoskopisch einführen. Die Kapsel reist etwa sechs bis acht Stunden lang durch den Körper und sendet dabei Daten an einen Empfänger, den die/der Patient*in an einem Gürtel am Körper trägt. Am Ende ihrer Reise wird die „Pill-Cam“ auf natürliche Weise ausgeschieden – und hat damit ihren Dienst getan. Jede Kamerakapsel wird nur einmal benutzt.

Nicht eingesetzt werden darf die Kamerakapsel, wenn der Verdacht auf eine Stenose, also eine Engstelle, des Verdauungstraktes vorliegt.

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