Premiere am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke: Erstmalig hat ein Team um den Leiter der Abteilung für Radiologie und Neuroradiologie, Dr. Alexander Ranft (41), bei einer Schlaganfallpatientin das Verfahren der Thrombektomie angewandt. Der 77 Jahre alten Patientin wurde erfolgreich ein Blutgerinnsel im Gehirn mithilfe eines so genannten Stent-Retrievers operativ entfernt.
"Ein Meilenstein"
Alexander Ranft bezeichnete die erste Thrombektomie im Neurozentrum des Gemeinschaftskrankenhauses als Meilenstein. „Damit ist die neurologische Schlaganfallbehandlung komplett“, so Ranft. Möglich wurde diese Ausweitung der Behandlungsmöglichkeiten für Schlaganfallpatienten auf „universitäres Niveau“ (Ranft) durch die Einrichtung eines hochmodernen neuen Geräteparks.
GKH hat insgesamt 5 Millionen Euro investiert
So wurden in diesem Jahr ein neues CT, ein MRT und eine Angiographieanlage angeschafft. Rund 5 Millionen Euro hat das Gemeinschaftskrankenhaus insgesamt ins Neurozentrum investiert. Bei der Thrombektomie kommt die High-Tech-Angiographieanlage, mit der sich die Gefäße in hoher Auflösung darstellen lassen, zum Einsatz.
Verfahren kommt bei schweren Schlaganfällen zum Einsatz
Die Thrombektomie, also die mechanische Entfernung von Blutgerinnseln aus einer Gehirnarterie mithilfe eines Stent-Retrievers, wird vor allem bei schweren Schlaganfällen angewandt. Der bei dem Verfahren eingesetzte Stent-Retriever – ein winziges elastisches Drahtgeflecht – wird über einen Leistenkatheter eingeführt. Er wird bis zu dem verschlossenen Hirngefäß und durch den Thrombus hindurch geschoben. Beim Zurückziehen bleibt das Blutgerinnsel in dem Drahtgeflecht hängen und kann so entfernt werden. Studien haben gezeigt, dass die Thrombektomie gegenüber der herkömmlichen Akutbehandlung mit Medikamenten zur Gerinnselauflösung für viele Patienten die erfolgversprechendere Behandlungsmethode ist.