Außenansicht der Therapiehalle des Gemeinschaftskrankenhauses bei Nacht.
Neugeborenes umgreift den Finger seiner Mutter
Notaufnahme am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke
Fotoaufnahme vom Gemeinschaftskrankenhaus
Ärzte der Abteilung für Neurochirurgie während einer Operation.
Unser Anmeldebereich der Abteilung für Neurochirurgie
Kunsttherapie am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke

Schmerztherapiekonzept im Gemeinschaftskrankenhaus wird neu aufgestellt

Um Patienten mit chronischen Schmerzen zu behandeln, wurden diese im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke bisher vorrangig ambulant in der Schmerzambulanz versorgt. Da der langjährige Oberarzt Hans-Joachim Balzat in den Ruhestand geht, läuft zum 31. Mai 2016 auch die an ihn gebundene Ermächtigung zur ambulanten Schmerztherapie aus. Mit dem Wegfall der kassenärztlichen Ermächtigung verfügt das Gemeinschaftskrankenhaus mit Oberarzt Jurij Sokolov ab Juni 2016 nur noch über einen zur ambulanten Schmerztherapie ermächtigten Arzt. Dies hat zur Folge, dass künftig auch nur noch die Hälfte der Patienten versorgt werden kann. Bei einer Reihe von Patienten wird die ambulante Behandlung regulär zu Ende geführt werden können. Die Auswahl, welche der darüber hinaus behandlungsbedürftigen Patienten weiterbetreut werden kann, wird unter rein medizinischen Gesichtspunkten erfolgen.

Die ambulante Patientenversorgung liegt in Deutschland in den Händen von niedergelassenen Ärzten, vertreten durch die Kassenärztliche Vereinigung. Die stationäre Patientenversorgung hingegen unterliegt Krankenhausträgern, die hierzu vom jeweiligen Bundesland beauftragt werden. Von diesem Grundsatz gibt es nur wenige Ausnahmen. Eine dieser Ausnahmen stellte die von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) erteilte Ermächtigung an den 24 Jahren am Gemeinschaftskrankenhaus beschäftigen Oberarzt Hans-Joachim Balzat dar. Hintergrund ist neben dem Einverständnis der niedergelassenen Ärzteschaft eine besondere, in diesem Falle schmerzmedizinische Qualifikation, über die Herr Balzat verfügt.

Das Gemeinschaftskrankenhaus hat in Anbetracht dieses Umstandes schon Ende vergangenen Jahres Kontakt zur KVWL aufgenommen, um sich über die Weiterversorgung der bei Herrn Balzat in Behandlung befindlichen ambulanten Patienten ins Benehmen zu setzen. Im Zuge dessen wurde ferner auch das Zukunftskonzept für die Schmerztherapie am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke neu überdacht.

„Gemeinsam mit den Kollegen der Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und Schmerzmedizin haben wir eine an die Aufgabe unseres Krankenhauses angepasstes und ein zukunftsorientiertes Schmerztherapiekonzept ausgearbeitet.“, erklärt Dr. Anette Voigt, Ärztliche Direktorin am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke. Oberarzt Jurij Sokolov, langjähriger Kollege von Herrn Dr. Balzat, wird die Schmerzambulanz ab Juni 2016 weiterführen und ist zugleich führender Kopf des neuen Schmerztherapiekonzeptes am Gemeinschaftskrankenhaus. Dabei soll der bisherige multimodale Ansatz im Sinne der Patienten weiter ausgebaut werden.

„Schmerz ist ein sehr individuelles Empfinden und schwer zu messen. Das neue Konzept rückt vor allem den Umgang mit Schmerzen bei stationären Patienten in den Fokus. So können wir Patienten mit z.B. postoperativen Schmerzen ebenso helfen wie auch Patienten mit dauerhafter Schmerzsymptomatik. Für diese soll in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten eine stationäre schmerztherapeutische Komplexbehandlung am Krankenhaus etabliert werden.“, so Voigt. Patienten können so lernen, mit dem dauerhaften Schmerz umzugehen, ihn als kontrolliertes Symptom zu behandeln oder Alternativen mit an die Hand zu geben, wie man Schmerzen lindern kann – auch ohne Medikamente. „Bereits jetzt greifen wir schon – neben den allgemein gültigen Standards bei der Schmerzbehandlung – auf Entspannungsübungen oder bewährte Verfahren der Anthroposophischen Therapien zurück. Ambulant ist dies aber nur begrenzt möglich“, ergänzt sie. Durch das neue Konzept wird so auch eine Zertifizierung zum „Schmerzfreien Krankenhaus“ angestrebt.

Die betroffenen Patienten werden in die Obhut Ihrer Hausärzte übergeben. Die Patienten selbst sowie die niedergelassenen Hausärzte in der näheren Umgebung wurden bereits über den aktuellen Sachverhalt informiert.

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