Mitte der 1970er-Jahre definierte der kanadische Psychologe Albert Bandura eine psychische Fähigkeit, die er Selbstwirksamkeit nannte: die subjektive Gewissheit, neue oder schwierige Anforderungen souverän bewältigen zu können. Diese Fähigkeit beruht auf bereits durchlebten Erfahrungen, und jede gemeisterte Anforderung verstärkt sie erneut. Heute üben Sozialpädagogen Selbstwirksamkeit mit Jugendlichen ein und Psychotherapeuten leiten Patienten dazu an. Sie soll bei Depressionen, Ängsten und Magersucht ebenso helfen wie bei der Schmerzbewältigung. Kritische Stimmen jedoch warnen vor einer neuen „Zauberformel zur Selbstoptimierung”. Wird das Konzept der Selbstwirksamkeit überschätzt – oder kann es die Seele wirklich stärken?
Am Donnerstag, den 5. November 2015 berichtet unter anderem Dr. med. Thomas Haag, Leitender Arzt der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, sowie zwei Patienten der Abteilung im Südwestrundfunk (SWR2) über das Thema. Der Beitrag wird um 8.30 Uhr gesendet und kann hier noch einmal angehört werden.